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"US Kids" Cargo Film & Releasing | Quelle: DFF

Festivals | | von Reinhard Kleber

Dokumentarfilme bei "Lucas" 2021

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Dem Dokumentarfilm widmete das Internationale Festival für junge Filmfans „Lucas‟ 2021 einen breitgefächerten Schwerpunkt. Dazu zählten nicht nur spannende Filme im Programm, sondern auch zwei Panels. Die in diesen vorgestellten Beispiele sind inspirierend. Aber sie machen auch Herausforderungen deutlich.

"Räuberhände" (c) Salzgeber

Editorial | | von Stefan Stiletto

September 2021

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Können Sie sich noch an das Ende Ihrer Schulzeit erinnern? An diese seltsame Zeit, in der sich sehr vertraute Beziehungen lösen, in der die Weichen neu gestellt werden und in der die Welt – zumindest für einen kurzen Augenblick – offen zu stehen scheint? Zu viel Offenheit kann einen andererseits auch an den Rand des Wahnsinns treiben, wenn man noch keine Richtung findet, in die es gehen soll. Mit ihren widerstreitenden Gefühlen und vielfältigen Stimmungen ist diese Lebensphase eine wahre Fundgrube für das Kino. Auch der Roman „Räuberhände‟ von Finn-Ole Heinrich ist in dieser angesiedelt; nun wurde er von İlker Çatak für die große Leinwand adaptiert. Horst Peter Kolls begeisterte Kritik finden Sie bei uns im Portal. Und wenn Sie noch ein wenig in Erinnerungen schwelgen wollen, treffen vielleicht ein paar der Schulabschlussfilme, die Christopher Diekhaus in seinem Hintergrundtext streift, Ihren Nerv oder bieten Anregungen für Wieder- und Neuentdeckungen. Dazu zählt übrigens auch „Verstehen Sie die Béliers?‟ über eine Jugendliche, die als einzige Hörende ihrer Familie für die gehörlosen Eltern dolmetschen muss und eigentlich ganz andere Interessen – nämlich die Musik – hat. Anfang des Jahres hat das sympathische US-amerikanische Remake „CODA‟ bei Sundance einige der wichtigsten Preise abgeräumt. Bei AppleTV+ ist es seit Mitte August zu sehen.

Mit Filmen für jüngere Kinder sieht es gerade ein wenig mau aus, was die Neustarts im Kino angeht. Sehenswert ab 12 Jahren ist sicherlich „Ein bisschen bleiben wir noch‟, der zweite Teil der geplanten Flucht-Trilogie von Arash T. Riahi, den sich Barbara Felsmann fürs Kinder- und Jugendfilmportal angesehen hat. Ein Highlight ist auch beim Arthouse-Streamingdienst MUBI versteckt: Rochus Wolff hat den brasilianischen Animationsfilm „Tito and the Birds‟ rezensiert, der vor drei Jahren nach dem Festival von Annecy auch auf Kinderfilmfestivals wie LUCAS zu sehen war. Einziger Wermutstropfen für ein junges Publikum: Er liegt dort nur auf Portugiesisch mit zuschaltbaren Untertiteln vor. Und wo wir – oder Sie – gerade bei MUBI sind: Hier können Sie sich gleich auch noch „Psychobitch‟ ansehen. Den Jugendfilm, der mit Klischees bricht, hat Christiane Radeke besprochen. Und er spielt in der Schule – womit sich der Kreis dieses Editorials schon fast wieder schließt.

 

"Räuberhände" (c) Salzgeber

Hintergrund | | von Christopher Diekhaus

Das Ende der Schulzeit im Jugendfilm und in Jugendserien

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Es ist eine seltsame des Phase des Übergangs. Die Schulzeit ist vorbei, die langjährige Struktur des Alltags und des Jahres gibt es nicht mehr, die Wege von Freund*innen trennen sich, wieder einmal beginnt der Ernst des Lebens – wie auch immer dieser aussehen mag und wo er zu finden sein soll. Anlässlich des Starts von „Räuberhände‟ ein Blick auf die Genre-Vielfalt und die zentralen Themen vieler Schulabschlussfilme.

Editorial | | von Stefan Stiletto

Juli 2021

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„Titane‟ heißt der überraschende Gewinner der diesjährigen Filmfestspiele von Cannes, eine offenbar krude Mischung aus Body Horror, Serienmördergeschichte, Identitätswechseln und vielem mehr. Nein, sicher kein Jugendfilm – aber ein guter Anlass, um noch einmal auf den Debütfilm der Regisseurin Julia Ducournau hinzuweisen: „Raw‟. Ja, auch der ist wild, anstößig und eben roh, aber eben auf seine eigene Art im Genre des Horrorfilms auch ein spannender Coming-of-Age-Film, der mit den Mitteln des Genrefilms über das Erwachsenwerden, die Veränderungen des Körpers, die Auseinandersetzung mit der Identität erzählt. Eine kurze Kritik, die anlässlich der Veröffentlichung fürs Heimkino entstand, finden Sie in der Kinofilmwelt.

Bleiben wir kurz beim Mut, Erwartungen zu unterlaufen. Oft viel zu harmonisch und in Watte gepackt wirken viele Kinderfilme, wenn sie auf Biegen und Brechen alles ausblenden, womit man irgendwie anecken könnte. Wie schön ist es, wenn dann die Kinderjury beim Goldenen Spatz mit „Mission Ulja Funk‟ einen Film auszeichnet, der wild und ungewöhnlich ist! Barbara Felsmann plädiert für mehr solcher Kinderfilme, die Frechheit wagen. Und bei den Projektvorstellungen, die ebenfalls im Rahmen des diesjährigen Kinder Medien Festivals stattgefunden haben, hat sie ein paar weitere, in dieser Hinsicht vielversprechende Stoffe gefunden.

 

"Mission Ulja Funk" (c) Ricardo Vaz Palma

Festivals | | von Barbara Felsmann

Gedanken nach einer Fachveranstaltung im Rahmen des Festivals "Goldener Spatz" 2021

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Warum bleiben viele Kinderfilme aus Deutschland so brav, packen alles in Watte und wagen so wenig? Frech, witzig und ungewöhnlich sind sie viel zu selten! Umso erfreulicher, dass beim diesjährigen Goldenen Spatz der frechste Beitrag ausgezeichnet wurde: „Mission Ulja Funk‟. Und auch eine Reihe neuer Projekte, die im Rahmen des Kinder Medien Festivals vorgestellt wurden, versprechen ein wenig Abwechslung.

Editorial | | von Stefan Stiletto

Juli 2021

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Nach sieben Monaten öffnen die Kinos wieder. An einem Angebot für Kinder und Jugendliche wird es in den kommenden Monaten nicht mangeln: Mit „Die Olchis‟ und „Ostwind – Der große Orkan‟ stehen noch im Juli kommerziell vielversprechende Titel in den Startlöchern. Aber auch Festivalperlen wie „Erdmännchen und Mondrakete‟ (Schlingel 2018) und „Die Adern der Welt‟ (Berlinale Generation 2020) sollen ins Kino kommen. Ist also alles bald wieder so wie früher?

Sicher nicht. Zum ersten Mal hat man bei Disney etwa beschlossen, einen Pixar-Film – also eine Produktion aus einem der derzeit renommiertesten Animationsstudios – ausschließlich auf dem hauseigenen Streamingdienst zu starten, obwohl eine Kinoauswertung möglich wäre. „Luca‟ gibt es, trotz passender sommerlicher Atmosphäre und „großer‟ Bilder, nur für den kleinen Schirm zu Hause. Nun gut, könnte man sagen, so bleiben mehr Leinwände frei für viele andere Filme. Aber ein mulmiges Gefühl bleibt trotzdem, wenn hochwertige Kinder- und Jugendfilmproduktionen keinen Platz im öffentlichen Raum erhalten.

Andererseits haben die vergangenen eineinhalb Jahre viele Filmjournalist*innen gelehrt, dass sich auch ein genauer Blick in das Angebot der Streamingdienste und DVD- oder Blu-ray-Veröffentlichungen lohnt. Es ist sicher nicht so, dass es in dieser Zeit nichts zu entdecken gegeben hätte. Und mit der teils langen Verfügbarkeit ausgewählter Titel in den Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender waren es nicht nur Bezahldienste, die hier mit vielfältigen sehenswerten Filmen für Kinder und Jugendliche aufgewartet haben.

Schlicht beeindruckend ist auch, wie viel Kinder- und Jugendfilmkultur auf einmal in Klick-Nähe war durch alle Festivals (jüngst wieder die Kurzfilmtage Oberhausen, das Trickfilm-Festival Stuttgart, das DOK.fest München, der Goldene Spatz), die sich Online-Formaten geöffnet haben. Es bleibt zu hoffen, dass diese Mehrgleisigkeit der Filmpräsentation und Zugänglichkeit zu außergewöhnlichen Filmen für Kinder und Jugendliche in Zukunft bestehen bleibt und kein Tabu mehr ist.

Apropos Tabu: Die Frage, was man Kindern in Filmen zumuten kann und darf, ist beileibe nicht neu – aber ein spannendes Thema, das es in regelmäßigen zeitlichen Abständen immer wieder neu zu verhandeln gilt. Barbara Felsmann und Bernd Sahling haben das für das Kinder- und Jugendfilmportal gewagt. In einem 40-minütigen Gespräch, das Sie ausnahmsweise nicht nachlesen, wohl aber nachhören können, haben sie über Tabus im Kinderfilm nachgedacht.

 

"@Kalinka08 - Melde dich bitte" Quelle: ZDF / Studio Zentral

Hintergrund | | von Barbara Felsmann

Bernd Sahling und Barbara Felsmann im Gespräch

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Was kann, was darf, was soll man Kindern als Publikum zumuten? Das ist eine Frage, mit der sich Kinderfilmmacher*innen – von Redakteur*innen und Produzent*innen bis zu Autor*innen und Regisseur*innen – immer wieder auseinandersetzen. Und eine Frage, deren Beantwortung immer wieder neu verhandelt werden muss. Im Anschluss an eine Branchenveranstaltung zum Thema haben sich die Filmjournalistin Barbara Felsmann und der Regisseur Bernd Sahling zum Gespräch getroffen.

"Precieux" Quelle: ITFS

Festivals | | von Stefan Stiletto

Internationales Trickfilm-Festival Stuttgart 2021

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Ob in den eigens für Kinder zusammengestellten „Tricks für Kids‟-Programmblöcken, im Internationalen Wettbewerb, der Young-Animation-Reihe oder dem AniMovie-Langfilm-Wettbewerb: Wenn man in diesem Jahr das Online-Programm des Internationalen Trickfilm-Festivals Stuttgart nach Filmen für Kinder und Jugendliche durchforstet, kommt man an den starken Produktionen aus Frankreich nicht vorbei. Oft spielen die Geschichten in der Schule. Oder führen ans Meer.

"Dọlápọ̀ Is Fine" (c) Ethosheia Hylton

Festivals | | von Horst Peter Koll

Internationale Kurzfilmtage Oberhausen 2021

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Vielfältig, herausfordernd und reich an Höhepunkten war das Kinder- und Jugendfilmprogramm der 67. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2021, das schon zum zweiten Mal nur online stattfanden konnte.

Editorial | | von Stefan Stiletto

April 2021

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Ein Festival ohne Publikum und Gemeinschaftserlebnis ist eine traurige Sache, das gilt für die kleinen Kinder- und Jugendfilmfestivals ebenso wie die große Berlinale. Letztere fand nun zum ersten Mal nur digital statt. Trotz merklich reduziertem Programm gab es aber einiges zu entdecken. Vorfreude auf das zeitversetzte Berlinale-Publikumsevent im Sommer wecken die Berichte über die Reihen Kplus (von Katrin Hoffmann) und 14plus (von Reinhard Kleber), die inhaltlichen oder ästhetischen Verbindungen nachgehen, sowie mehrere Einzelbesprechungen, die Sie in der Rubrik Festivalentdeckungen finden. Anlässlich der Aufführung von „Petite Maman‟ im Wettbewerb wirft Holger Twele zudem in einem Hintergrundtext einen Blick auf das bemerkenswerte Werk von Céline Sciamma, der es gelungen ist, sich sowohl im Arthouse-Kino für Erwachsene als auch im Kinder- und Jugendfilmbereich einen Namen zu machen.

Jubeln kann man im Augenblick auch über das tolle Spielfilm-Programm des KiKA, das im Free-TV mit einigen Perlen aufwartet – und diese oft sogar noch über mehrere Wochen in seiner Mediathek zugänglich macht. Dort ist etwa noch „Mein Bruder, der Superheld‟ zu finden, der letztes Jahr unter dem Titel „My Brother Chases Dinosaurs‟ mit dem EFA Young Audience Award ausgezeichnet wurde. Sollten Sie den letztjährigen Kplus-Eröffnungsfilm „Das Blubbern von Glück‟ („H is for Happiness‟) verpasst haben, müssen Sie sich jedoch bis zur bald anstehenden DVD-Veröffentlichung gedulden.

Moment! Eine Veröffentlichung nur auf DVD im Jahr 2021? Das bringt uns jetzt leider auch mal zum Schimpfen. Manch ein toller Kinderfilm, der zuvor auf Festivals weltweit zu sehen war, wird heute ausschließlich auf DVD veröffentlicht. Eine Blu-ray-Ausgabe mit einer ordentlichen zeitgemäßen Bildqualität sucht man auf dem deutschen Markt vergebens. Bei jedem einzelnen Kinderfilm mag es nachvollziehbare Verkaufsargumente für dieses Downgrading geben. In der Summe ist es aber nicht schön zu sehen, dass der Hang zum Billigen typischerweise die Sparte Kinderfilm trifft und dann obendrein besonders diejenigen Filme technisch verramscht werden, die eigentlich inhaltlich hervorstechen.

Das Schicksal des schmerzhaften DVD-Downgradings hat neben „Das Blubbern von Glück‟ und „Mein Bruder, der Superheld‟ auch den sehenswerten französischen Animationsfilm „Königreich der Bären‟ ereilt, der nach seiner Aufführung in Annecy und beim Schlingel als Heimkinopremiere erscheint. Volle Qualitätsansprüche erfüllt hingegen der Arthaus-Bezahldienst MUBI, wo Sie derzeit noch den absolut sehenswerten „Une Colonie‟, preisgekrönt bei Generation Kplus 2019, nachholen können. Und jenseits von Kinderfilmen finden Sie auf Starzplay die von Luca Guadagnino inszenierte Serie „We are who we are‟.