Artikel > Editorial

Editorial | | von Stefan Stiletto

Das Jahr austanzen lassen

Dezember 2024

Es weihnachtet wieder. Aber statt mit Weihnachtsfilmen beschäftigen wir uns in diesem Jahr mit Kindertanzfilmen. So ein bisschen Bewegung tut ja schließlich auch gut. Außerdem: Jugendliche, die wieder Halt im Leben finden, Kater zwischen ganz unterschiedlichen Lebensmodellen und ein Weihnachtsfilm mit Astrid-Lindgren-Touch.

Filmstill aus Dancing Queen
"Dancing Queen" (c) Asmund Hasli, Amarcord

Mit Bewegung haben die anstehenden Weihnachtsfeiertage und der Jahresausklang meist eher wenig zu tun. Aber wer sich selbst der Unbeweglichkeit hingibt, kann sich ja zumindest ein wenig Bewegung ansehen. Wie wäre es zum Beispiel mit Tanzfilmen?

Seinen Groove finden

Eine ganze Reihe an Tanzfilmen richtet sich vor allem an Jugendliche. Kein Wunder, bietet das Subgenre sich doch großartig dafür an, um über die Freude an der Bewegung, über Schönheit und Rollenbilder, manchmal sogar auch Politik zu erzählen. Da stellt sich die Frage, wie Kindertanzfilme sich dazu verhalten? In „Guck mal, wer da tanzt“ beschäftigt sich Ulrike Seyffarth damit, wie typische Tanzfilm-Themen in den Kinderfilm übertragen wurden. Spoiler: So ganz anders sind die gar nicht. Aber den besten Beispielen ist es gelungen, die für die Jugendphase typischen Ausformungen der Themen stimmig und altersgerecht in Geschichten für ein jüngeres Publikum zu übertragen. (Sie interessieren sich vor allem für Ballettfilme für Kinder und Jugendliche? Holger Twele hat sich diese vor einiger Zeit schon einmal fürs Kinder- und Jugendfilm-Portal angesehen.)

Sich eingrooven

Um Bewegung geht es auch in unserem magischen Moment. Stefan Stiletto hat dazu eine Szene aus der Mini-Serie „Hungry“, die nicht etwa auf einem Streamingdienst läuft, sondern in der ZDF-Mediathek, ausgewählt. Zwei Menschen tanzen – und pling, passiert da etwas zwischen ihnen und in ihnen. Verortet ist diese Szene in einer Kinder- und Jugendklinik, in der sich Jugendliche mit psychischen Problemen und Essstörungen in Therapie befinden. Kirsten Loose hat die Serie besprochen, die auch durch ihren teils bitteren Humor, ihre Ehrlichkeit und die starken Schauspieler*innen-Leistungen in Erinnerung bleibt.

Filmstill aus Hungry
"Hungry" (c) ZDF, Martin Rottenkolber

Groovelos glücklich

Keine Lust auf Bewegung und auch keine Lust auf so ein Kontrastprogramm? Kein Problem! Pünktlich zu Weihnachten läuft im ZDF und in der ZDF-Mediathek mit „Tommi Tatze“ die neueste Kurzfilm-Adaption der beliebten Bilderbücher von Julia Donaldson und Axel Scheffler. Tolle Unterhaltung für die jüngsten Zuschauer*innen – wobei der neue Film ganz schön große Fragen stellt und dem jungen Publikum im Hinblick auf Entscheidungen ganz schön viel zumutet. Wer zu Weihnachten den Astrid-Lindgren-Touch sucht, der findet diesen im Kino in „Weihnachten in der Schustergasse“. Verena Schmöller hat ihn für uns besprochen. Und wer lieber zu Hause bleibt, kann in der ARD-Mediathek vergleichen, wie sich die neue Serien-Adaption von „Ronja Räubertochter“ im Vergleich zu Tage Danielssons gleichnamigem Spielfilmklassiker schlägt. Der feierte seine Deutschlandpremiere übrigens 1985 im Rahmen der Berlinale. Noch ein wenig Zeit also bis zum 40-jährigen Jubiläum.

Ob Sie sich nun also ins Kino bewegen, vor den Fernseher oder in den literarischen Mattiswald: Wir wünschen einen schönen Jahresausklang!

Zurück