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Léa Mysius ist nicht auf Coming-of-Age-Geschichten festgelegt – aber wenn sie über junge Menschen erzählt, dann haben es diese Filme in sich. In ihren Arbeiten als Regisseurin und Drehbuchautorin stellt sie gerne Außenseiterfiguren in den Mittelpunkt und verknüpft deren Geschichten mit dem gesellschaftlichen Klima.
Kinoflaute? Von wegen. Klasse statt Masse. Mindestens zwei Filme retten den Kinosommer für Kinder und Jugendliche. Und mit Musik und Tanz kommt dabei noch ordentlich Schwung in die Bude.
So viel Gefühl war selten: Emotionen bei Fußballfilmen mit Kindern und Jugendlichen, bei Filmen übers Lieben und Selbstsein, bei Geschichten über körperliche Mutationen, bei Animationsfilmen über vermenschlichte Emotionen in jugendlichen Köpfen.
König Fußball hat auch im Kinder- und Jugendfilm seinen festen Platz. Auf dem Rasen oder dem Weg dorthin treffen sich Aufstiegsträume, Sozialdramen, Märchen, Romanzen, Geschichten über das Gewinnen, das Verlieren, und das Gewinnen beim Verlieren.
Besonders fies ist in Horrorfilmen immer die Konfrontation mit der Verletzlichkeit des eigenen Körpers – was dann auch gerne mal in Form von Verwandlungen auf die Spitze getrieben wird. Ein Erzählelement, dass es auch ins Jugend-Hororkino geschafft und dort eine besondere metaphorische Bedeutung hat. Schließlich ist die körperliche Veränderung der Jugendphase fest eingeschrieben. Ein Streifzug durch die Abgründe des Jugendfilms mit Geschichten über Transformationen, Selbstzweifel, Kontrollverlust, Begehren und manchmal auch einer Art Wiedergeburt.
Hintergrund | | von Werner C. Barg
Sounds des Erwachsenwerdens
Zur erzählerischen Funktion von Musik in ausgewählten Coming-of-Age-Filmen
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Musik und Jugend sind eng miteinander verwoben. Jugendfilme zeigen diese Verbindung auf ganz unterschiedliche Arten, mal durch Musik als Erweckungserlebnis und Befreiungsmoment, mal durch Musik als Mittel der Charakterisierung. Ein Blick auf „Juno“ (2008) von Jason Reitman, „Lady Bird“ (2018) von Greta Gerwig, „Blinded by the Light“ (2019) von Gurinder Chadha und „Die Magnetischen“ (2021) von Vincent Maël Cardona aus musikalischer Sicht.
Wie schön ist es, wenn gerade Kinder- und Jugendfilme die Branche aufmischen! Wenn sie eingefahrene Erzählmuster in Frage stellen. Wenn sie unsere Gesellschaft in all ihrer Vielfalt und Unterschiedlichkeit zeigen. Und vor allem: Wenn sie selbstbewusst vorangehen und zu oft erzählte Geschichten hinter sich lassen.