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Editorial | | von Stefan Stiletto

Alle Jahre wieder (und auch wieder nicht)

Dezember 2023

Foto aus Wonka
"Wonka" (c) Warner Bros.

Filmische Weihnachtsgeschenke

Wahrscheinlich hatten wir diese Überschrift schon im letzten Jahr. Macht aber nichts. Wir können das Rad ja auch nicht immer neu erfinden. Und deshalb lohnt sich an dieser Stelle vielleicht auch nochmal der Hinweis auf den schönen Text über Weihnachtsfilme von Rochus Wolff. In diesem Jahr gibt es gar nicht so viele einschlägige Weihnachtsfilme für Kinder und Jugendliche im Kino. Stattdessen setzt man auf schwungvolle Musicals wie „Wonka“. Horst Peter Koll hat den neuen Film von Paul King, der uns schon zwei wunderbare „Paddington“-Filme geschenkt hat (um mal im Weihnachtsbild zu bleiben), für uns rezensiert. Winterlich geht es auch in „Wer bist du, Mama Muh?“ zu, einem Film für die ganz Kleinen und eine schöne Abwechslung zum leider enttäuschend ausgefallenen ersten CGI-Animationsfilm vom „Ernest & Céléstine“-Koregisseur Benjamin Renner. Was sich dagegen lohnt, ist der Jugendfilm „How To Have Sex“. Um Selbstbestimmung geht es darin, um Gruppenzwang, um Einvernehmlichkeit und persönliche Grenzen. Unsere Rezensentin Kirsten Loose war sehr angetan.

Auf in den Norden!

Lieber zu Hause etwas schauen? Auf Disney+ ist erst Anfang des Jahres die zweite Staffel von Reservation Dogs gestartet. Heimlich, still und leise folgte Ende November schon die dritte und letzte Staffel. Ein starker Abschied, den Stefan Stiletto absolut sehenswert findet. Ein starker Anfang hingegen steht im Mittelpunkt von „Forever“, den Netflix nun im Programm versteckt hat (und damit leider Aufführungen bei einschlägigen Festivals verhindert hat). Rochus Wolff hat den Jugend-Sportfilm aus Schweden besprochen.

Bleiben wir noch kurz bei den nordischen Ländern: Reinhard Kleber berichtet von seinen Seherlebnissen bei der Young Audience-Sektion der Nordischen Filmtage – und schließt daran gleich noch die filmpolitische Frage an, warum der dänische Kinder- und Jugendfilm so erfolgreich ist. Ganz sicher nicht für die große Masse war eine Reihe bei doxs!, die Barbara Felsmann sich angesehen hat. Filme ohne Worte, die allerdings sehr gesprächsanregend waren.

Ein literarischer Grund zum Feiern

Brauchen Sie noch ein paar Gesprächsanregungen und ein wenig Lesestoff zum Jahresausklang? Gerne möchten wir Ihnen das neue Buch über Kinderfilme von Horst Peter Koll ans Herz legen: „Drachen reiten, Freunde finden, älter werden“ heißt es – was für ein toller Titel! – und ist erschienen beim Schüren Verlag. 400 der feinsten Kinderfilme präsentiert der Autor und rückt sie in ein so zauberhaftes Licht, dass man, egal ob alt oder jung, all diese Werke mit ihm feiern möchte. Und wie schön ist es auch, mal wieder ein wunderbar gestaltetes Buch buchstäblich „in die Finger“ zu kriegen. Einband, Layout und Format bieten ein haptisches und optisches Erlebnis. Eine Einladung zum Flanieren durch die sinnlichen Welten von Bildern, Texten und Filmen.

Wir feiern dieses Buch, denn so eins gibt es nicht alle Jahre!

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