Orangentage
Der Tod der Mutter belastet den 14-jährigen Darek sehr. Dann verliebt er sich in ein Mädchen, das nach Orangen duftet.
Durch den Tod der Mutter wird die Familie aus ihrem inneren Gleichgewicht gebracht, ihre Probleme sprießen aus allen Ecken und Enden. Vor allem Sohn Darek, Schüler der neunten Klasse, leidet unter dem Verlust, muss aber zugleich die Stelle der Mutter vertreten und sich jetzt noch mehr um seine behinderte Schwester Ema kümmern und sie zudem gegen die Angriffe seines Klassenkameraden Hugo mit den Fäusten verteidigen. Zwar kommt zur Unterstützung mittags die Postbeamtin Marta ins Haus, aber Darek argwöhnt, dass sie nur ihre neue Mutter werden will. Sein Vater wiederum ertränkt die Probleme im Alkohol. Er macht Kurzarbeit und befürchtet, schon bald nicht mehr für den Unterhalt seiner Familie sorgen zu können. Die amtliche Fürsorgestelle hat die Familie bereits in ihrem Visier. Allerdings gibt es auch erfreuliche Ereignisse in Dareks Leben. Plötzlich beginnt sich Hanna für ihn zu interessieren. Und sein Vater überrascht ihn mit dem Plan, auf ihrem Hof abgehalfterte Pferde aufzupäppeln, um sie gewinnbringend verkaufen zu können.
Ivan Pokornýs Adoleszenzdrama beruht auf dem gleichnamigen preisgekrönten Jugendroman von Iva Procházková, die auch das Drehbuch geschrieben hat. Sie hat die Stärken ihres Romans bewahrt. Unaufgeregt erzählt die Schriftstellerin im auktorialen Stil, von subjektiven Rückblenden unterbrochen, von den schönen Entdeckungen in dieser Lebensphase, spart aber auch nicht deren Schattenseiten aus. Plastisch vermittelt sie, wie sich in ihr Psychisches, Soziales und Ökonomie niederschlagen und knüpft für ihren Helden ein dichtes Beziehungsnetz. Dabei invertiert sie ein klassisches Mädchenbuchgenre, das Pferdebuch, indem sie einen Jungen zu dessen Protagonisten macht. Die Pferde entfalten bei Darek ihre heilenden Kräfte, sie verleihen ihm Flügel, so dass er sich am Ende von seinen Eltern zu lösen beginnt, sich eigene Regeln setzt.
Gleichwohl vermag der Film die Gefühlswelt des jungen Manns nicht lebendig und dicht zu transportieren. Die aus dem Schriftdeutsch des Romans übernommenen Dialoge wirken gesprochen teilweise doch recht papieren und die Schauspieler*innen vermögen ihnen nicht immer das nötige Gewicht abzugewinnen. Zum anderen tragen zu dieser Schwäche auch die konventionelle Musikauswahl und die Montage bei. Letztere unterbricht oftmals emotionale Spannungsbögen im falschen Moment, so dass sie einfach verpuffen. Dadurch kappt sie die Beteiligung des Publikums an dem Geschehen und dessen Nähe zu dem jugendlichen Helden.
Heidi Strobel
Uzly a pomerance - Tschechische Republik, Deutschland 2019, Regie: Ivan Pokorný, Kinostart: 30.05.2019, FSK: ab 0, Empfehlung: ab 14 Jahren, Laufzeit: 90 Min. Buch: Iva Procházková, nach ihrem gleichnamigen Roman. Kamera: Jürgen Rehberg. Musik: Jiří Hájek. Schnitt: Michal Hýka, Andreas Baltschun. Produktion: Daniel Severa Production. Darsteller*innen/Mitwirkende: Tomáš Dalecký (Darek), Hana Bartoňová (Ema), Stanislav Majer (Dareks Vater), Ewa Farna (Marta), Emilie Neumeister (Hanna) u. a.
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