Bruno bei den Wölfen
Ein Junge wird allein im Wald vom Computernerd zum Naturburschen. Und die Eltern machen sich Vorwürfe.
Bruno ist eine Nervensäge. Wenn er kein Computerspiel zocken darf und dann auch noch Handyverbot herrscht, weil die Familie in ihrem Urlaub in Schweden auf alles Digitale verzichten will, dann kann der Neunjährige richtig ätzend werden. Darunter hat auch seine Schwester zu leiden – und als es dem Vater zu bunt wird, schmeißt er Bruno kurzerhand in den Wäldern Schwedens aus dem Auto. Die Familie fährt davon; der mürrische Bruno verschwindet in den Wäldern. Als der Vater ihn wieder einsammeln will, ist der Junge weg. Während sich die Eltern Vorwürfe machen, ist dies für Bruno der Beginn einer abenteuerlichen Waldexpedition. Auf sein Handy kann er dabei nicht zurückgreifen – denn die Simkarte hat ihm die Schwester stibitzt.
„Bruno bei den Wölfen‟ ist ein Familienfilm, der in Parallelmontage die Belange der Eltern ebenso thematisiert wie die Erlebnisse des Jungen. Aber die Szenen wechseln zwischen beiden Ebenen lediglich hin und her, ohne dass diese emotional miteinander verknüpft wären. Die Familie ist verzweifelt, weil Bruno verschwunden bleibt. Dass jeder einzelne von ihnen, einschließlich der Schwester, schuld daran ist, dass Bruno nicht zurückfindet, wird deutlich herausgearbeitet. Die Eltern zicken sich an, die Schwester ist verzweifelt. Aber es wäre viel spannender zu sehen, was Bruno im Naturschutzgebiet treibt. Denn das bleibt doch sehr vage und wird lediglich von einem Ereignis zum nächsten erzählt: Oh Schreck: Ein Elch! Noch schlimmer: Ein Wolf! Auch das noch: Ein Schuh ist weg. Aber was macht der Junge denn drei Tage lang nun wirklich in seiner Einöde und will er da freiwillig bleiben? Das erfahren wir nicht und sehen auch keine Entwicklung, die Bruno durchmacht. Er schaltet praktisch von jetzt auf gleich vom Computernerd zum Naturburschen um, ohne dass sein Konflikt thematisiert würde.
Eigentlich ist es nicht schwierig, zurück zur Zivilisation zu finden. Und auch, dass der Suchtrupp ihn nicht aufspüren kann, wirkt unglaubwürdig. Da werden Hürden behauptet, die sich bald als banal herausstellen und nur dazu dienen, die gesamte Familie unter einem psychologische Brennglas zu beobachten. Dabei wird dem Publikum überdeutlich mitgeteilt, dass es viel sinnvoller wäre, die Natur miteinander zu erleben als einzeln vor dem Handy oder PC zu sitzen. Das völlig übertriebene Happy End ist nur ein weiterer Indikator dafür, dass sich hier eine Familie neu erfinden soll, die schon lange an sich verzweifelt ist, aber nun auch in der Problemlösung das Falsche tut.
Katrin Hoffmann
Taiki - Niederlande 2019, Regie: Mirjam de With, Homevideostart: 20.05.2020, FSK: ab 6, Empfehlung: ab 8 Jahren, Laufzeit: 86 Min. Buch:. Kamera: Goert Giltay. Musik: Helge Slikker. Schnitt: Herman P. Koerts. Produktion: Fiction Valley. Anbieter: Koch. Darsteller*innen: Pepijn van der Sman (Bruno), Jennifer Hoffman (Mutter Linda), Tibor Lukács (Vater Chiel), Linde van der Storm (Schwester Frankie) u. a.



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