Die Hüterin der blauen Laterne
Eine greise Frau wehrt sich gegen das Älterwerden – indem sie die Zeit magisch zurückdreht. Irgendwann kommt ihr Enkel ihr auf die Schliche.
Es ist Tradition, dass zum Neujahrsfest jede*r Einwohner*in des Dorfes eine Fluglaterne in den Himmel schickt – und seit Jahrzehnten kommen alle Laternen von Olistene. Inzwischen wird sie alt, ihre Hände zittern schon, sie müsste ihrem Enkel Porter das Handwerk weitergeben; aber wäre es nicht schöner, noch ein Jahr dazuzugewinnen? Als es ihr gelingt, das Geheimnis einer alten Legende zu lösen, kann sie tatsächlich zum Jahreswechsel die Zeit um ein Jahr zurückdrehen. Und nur sie erinnert sich daran.
Mit „Die Hüterin der blauen Laterne“ erzählt der kanadische Autor und Regisseur Caleb Hystad eine Geschichte in märchenhaftem Umfeld mit sehr modernen Einsprengseln. Das Dorf ist mittelalterlich-einfach, aber Porters Mutter ist ganz selbstverständlich Mitglied im Stadtrat, und auch der örtliche Spieler, der sein ganzes Geld beim (sehr niedlichen) Ferkelrennen verliert, hat äußerst moderne Probleme: Seine Frau verlässt ihn für den fleißigen, zuverlässigen Bäcker.
Hystad lässt sich anfangs Zeit, einige scheinbar unverbundene Geschichten zu erzählen, bevor er das Zeitschleifen-Motiv, gewissermaßen „Und jährlich grüßt das Murmeltier“, einbringt. Nur dass Olistene hier keineswegs unfreiwillig in der Schleife gefangen ist, sondern diese immer aufs Neue beginnt, weil sie nicht altern will. Schwierig wird es erst dann, als Porter und auch der Spieler verstehen, was vor sich geht. Was zunächst etwas nichtssagend daherkommt, entwickelt sich dann zu einer auch moralisch komplexen Geschichte, in der es nicht nur um Egoismus und Selbstlosigkeit geht.
Die Animation von Hystads Film ist durchaus eigenwillig; der Bildhintergrund ist meist starr, wie getuscht und stellenweise sehr detailliert. Die Figuren, die sich davor bewegen, sind recht flächig gezeichnet und dreidimensional am Computer animiert. Leider geht beides nicht immer wirklich zusammen, so dass es zuweilen so aussieht, als schwebten die Figuren, Pferdewagen oder Ferkelchen dicht über dem Boden dahin.
Mit ihrer eigenwilligen Physiognomie bleiben die Personen dennoch einigermaßen ausdrucksstark, wenn auch nicht ganz so sehr, wie es Hystad womöglich hofft. Die Dialogesind eher spärlich, man würde sich etwas mehr Details, Ecken und Kanten auch bei den Nebenfiguren wünschen – und dass das Ende vielleicht nicht ganz so abrupt einträte.
Rochus Wolff
Valley of the Lanterns - Kanada 2018, Regie: Caleb Hystad, Homevideostart: 18.06.2020, FSK: ab 0, Empfehlung: ab 9 Jahren, Laufzeit: 93 Min. Buch: Caleb Hystad. Kamera: Chad Veinot. Musik: Marc Junker. Schnitt: Caleb Hystad. Produktion: Colin Curwen, Darren Sentner. Verleih: Koch. Sprecher*innen: Dagmar Dreke (Olistene), Marlon Mottschall (Porter), Jens Wendland (Vater), Manuela Eifrig (Mutter), Martin Brücker (Keelan) u. a.



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