Familie Willoughby
Vier Geschwister beginnen, sich gegen ihre selbstbezogenen Eltern aufzulehnen.
Was bleibt Kindern übrig, wenn ihre Eltern sie ständig mit Missachtung bestrafen? Wenn sich Mutter und Vater bloß um ihre eigenen Bedürfnisse kümmern? Kurzum: Wenn von den Erwachsenen keine Liebe zu spüren ist? Mit diesen Fragen befasst sich der auf einem Kinderbuch basierende Animationsfilm „Familie Willoughby“, der unter federführender Regie von Kris Pearn („Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2“, 2013) entstand.
Als Erzähler fungiert eine sarkastische Katze, die den Zuschauer*innen von den Abenteuern der vier Willoughby-Geschwister berichtet. War die Sippe von Tim, Jane und den beiden auf den Namen Barnaby hörenden Zwillingsbrüdern einst für ihren Mut und ihren Zusammenhalt berühmt, ist es mit der Eintracht in der aktuellen Generation nicht weit her. Als eines Tages ein Baby vor der Tür der windschiefen Familienvilla liegt und von den Kindern aufgenommen wird, schmeißen die selbstverliebten Eltern ihren Nachwuchs einfach aus dem Haus. Tim, Jane und die Barnabys schmieden daraufhin einen Plan, ihre böswilligen Erziehungsberechtigen ein für alle Mal loszuwerden.
Die knallbunten Bilder, die in ihrem expressionistisch angehauchten Animationsstil an den Trickfilm „Die Addams Family“ (Conrad Vernon, Greg Tiernan, 2019) erinnern, bieten einiges fürs Auge. Und auch die Grundidee hält reichlich Potenzial für schräge, mit unkonventionellem Charme gespickte Unterhaltung bereit. Wirklich lebendig werden die etwas zu karikaturenhaft gezeichneten Hauptfiguren jedoch nicht. Ihre Suche nach familiärer Geborgenheit und ihre Flucht vor einer finsteren Waisenbehörde könnten zweifellos unter die Haut gehen. So, wie die Macher ihre Handlung zusammenbauen, bleibt das emotionale Moment aber häufig auf der Strecke. Viele Entwicklungen wirken schlichtweg zu beliebig. Auch wenn am Ende der farbenfrohen Reise eine erfrischende Erkenntnis steht, drängt sich vor allem ein Gedanke auf: Etwas mehr Tiefe und Struktur hätten dem Sammelsurium an Ideen sicher gut getan.
Christopher Diekhaus
The Willoughbys - Kanada, USA 2020, Regie: Kris Pearn, Rob Lodermeier, Homevideostart: 22.04.2020, FSK: keine FSK-Prüfung, Empfehlung: ab 10 Jahren, Laufzeit: 90 Min. Buch: Kris Pearn, Mark Stanleigh nach dem Kinderbuch „Die schreckliche Geschichte der abscheulichen Familie Willoughby (und wie am Ende alle glücklich wurden)“ von Lois Lowry. Kamera: Sebastian Brodin. Musik: Mark Mothersbaugh. Schnitt: Ken Schretzmann, Fiona Toth. Produktion: Luke Carroll, Brenda Gilbert. Anbieter: Netflix. Sprecher*innen: Benedikt Weber (Tim Willoughby), Maresa Sedlmeir (Jane Willoughby), Martin Halm (Barnaby-Zwillinge), Susanne von Medvey (Nanny), Philipp Moog (Katze) u. a.
Altersempfehlung 10-13 Jahre
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