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Fighting With My Family

Familiärer Zusammenhalt und die gemeinsame Leidenschaft für Wrestling stützen eine junge Frau auf dem Weg zum persönlichen Erfolg.

Ricky Knight und seine Frau betreiben, nachdem sie beide einigermaßen am Abgrund standen, im englischen Norwich ein Wrestling Studio. Das Wrestling hat ihre Lebenslust neu erweckt und sie trainieren nicht nur die Kids im heruntergekommenen Viertel, sondern arrangieren auch mit enormer Leidenschaft Wrestling Shows für die mäßig interessierte Nachbarschaft. Ihre Kinder Rob, Zak und Saraya stehen sehr unterschiedlich zu dem arrangierten Sport. Als Saraya jedoch mit 13 Jahren eines Abends als Ersatzfighterin in den Ring steigt, damit ihr Vater die Show nicht absagen muss, weckt der Kampf gegen ihren Bruder ihre Leidenschaft. Bald wrestlet sie mit der gleichen Lust an Kampf und Show wie die anderen aus ihrer Familie.

Seit Jahren bemüht sich Vater Ricky darum, eines seiner Kinder bei den Profis der US-amerikanischen World Wrestling Entertainment unterzubringen. Ein Video von Zak und Saraya weckt schließlich deren Aufmerksamkeit. Sie erhalten die Chance in London bei den WWE-Tryouts ihr Talent zu beweisen und Saraya erhält tatsächlich einen Platz im Trainingscamp in Florida. Zak allerdings scheitert und sein Traum zerplatzt. Als „Paige“ fliegt Saraya in die USA, wo sie an ihrer Einsamkeit fast zerbricht. Zumal sie in ihrem Goth-Outfit und mit ihrem englischen Akzent neben den blonden Models und Cheerleadern, die mit ihr das Training absolvieren, eine Außenseiterin bleibt. Aber ein Traum ist ein Traum und dieser hier wird nicht nur von Saraya, sondern auch von ihrer gesamten Familie geträumt. Da bleibt wenig Platz für persönliche Gefühle.
 
Dwayne Johnson stieß beim Fernsehen in einem Hotel in England zufällig auf einen Bericht über die leidenschaftliche Wrestler-Familie und setzte daraufhin Regisseur Stephan Merchant auf die Story an. Merchant schrieb das Drehbuch, Johnson produzierte und übernahm auch eine kleine Rolle im Film. Die überwiegend wahre Geschichte von Paige, die mit 13 ihre Karriere begann und sie mit 25 wegen einer Verletzung wieder beenden musste, ist großes Kino im Underdog-Milieu. Merchant hat einen rhythmischen, gut choreographierten Film inszeniert, der neugierig macht auf die fremde Welt der Wrestler. Dramaturgisch greift er zwar auf klassische Versatzstücke aus Sportler- oder Tanzfilmen zurück, inhaltlich aber bricht er eine Lanze für eine hochsympathische Familie und ihren höchst persönlichen (Über)Lebenskampf. Neben Paige, großartig gespielt von Florence Pugh, stehen auch die übrigen Figuren im Fokus der Handlung. Denn der ganz große Traum von Ruhm und Erfolg hält die Familie einerseits zusammen, bringt sie gleichzeitig aber in massive Gefahr. Erzählt wird liebenswert und humorvoll, Power bekommt der Film außerdem durch die Musik. Die Bilder sind stimmig, die Atmosphäre auch, und die Spannung, die die Beziehungen trägt, lässt auch jeden Nicht-Wrestling-Fan in den Sport eintauchen.

Rotraut Greune


Übrigens: „Fighting With My Family“ und andere tolle Filme sind Teil des Themendossiers „Gender & Lieben“. Werfen Sie doch mal einen Blick rein.

© Seven Bucks Productions
12+
Spielfilm

Großbritannien, USA 2019, Regie: Stephen Merchant, Kinostart: 06.06.2019, Homevideostart: 05.09.2019, FSK: ab 12, Empfehlung: ab 12 Jahren, Laufzeit: 108 Min., Buch: Stephen Merchant, Kamera: Remi Adefarasin, Schnitt: Nancy Richardson, Musik: Vik Sharma, Produktion: MGM, Channel 4, Film4, Misher Films, Seven Buck Prod., WWE Studios, Besetzung: Florence Pugh (Saraya Knight), Jack Lowden (Zak Knight), Nick Frost (Patrick Knight), Lena Headey (Julia Knight), Vince Vaughn (Hutch Morgan)

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