Onward: Keine halben Sachen
Zwei Brüder und ein halber Vater in einem Road Movie, das mit Einfallsreichtum punktet und zu Herzen geht.
Dass man sich im Hause Pixar auf charmante Familienunterhaltung versteht, bei der zumeist jedes Rädchen ins andere greift, zeigte zuletzt 2019 der vierte Teil der „Toy Story“-Reihe. Auf den sogar mit einem Oscar gekrönten Spielzeugspaß lässt die US-amerikanische Animationsschmiede nun die märchenhafte Coming-of-Age-Komödie „Onward“ folgen. Der 22. Pixar-Film entführt die Zuschauer*innen in eine farbenfrohe Fantasy-Welt, in der Magie einst zum Alltag gehörte. Technische Errungenschaften – etwa Licht, Autos und Handys – haben die Zauberkünste jedoch überflüssig gemacht. Und so führen Teenager wie der schüchterne Elf Ian Lightfoot inzwischen ein stinknormales Leben. Ausgerechnet er erhält an seinem 16. Geburtstag die Möglichkeit, mit Hilfe magischer Kräfte seinen vor vielen Jahren verstorbenen Vater für 24 Stunden zurückzuholen. Da bei dem Zauberkunststück jedoch etwas schiefgeht und der Vater nur bis zur Hüfte erscheint, bricht Ian gemeinsam mit seinem älteren Bruder Barley auf, um einen besonderen Edelstein zu suchen und damit auch den Rest des Körpers herbeizuzaubern.
„Onward“ erzählt sicherlich keine bahnbrechend originelle Geschichte, sondern verlässt sich vielmehr auf die eingeübten Muster der klassischen Heldenreise. Umso erfreulicher ist es, dass Ians Weg zu einer neuen Erkenntnis kein bisschen mechanisch oder klischeehaft wirkt. Der Film balanciert Spannung, Action und Humor überzeugend aus und setzt vor allem gegen Ende einige wahrhaftig berührende Akzente. Die Beziehung des unsicheren Ian und des draufgängerischen Barley ist das Herzstück des mit vielen Fantasy-Anleihen gespickten Abenteuers, das sich auch um die Frage dreht, wie man mit der Trauer über den Tod eines wichtigen Menschen umgehen soll und kann. Auch wenn die ganz großen Innovationen ausbleiben, hält der gewohnt bestechend animierte Pixar-Film viele kleine amüsante Ideen bereit. Allein, wie die Macher*innen rund um Regisseur Dan Scanlon („Die Monster Uni“, 2013) den an einem überraschenden Ort stattfindenden Showdown aufziehen, zeugt von kreativem Eifer.
Christopher Diekhaus
Onward - USA 2020, Regie: Dan Scanlon, Kinostart: 05.03.2020, FSK: ab 6, Empfehlung: ab 10 Jahren, Laufzeit: 102 Min. Buch: Dan Scanlon, Jason Headley, Keith Bunin. Kamera: Sharon Calahan, Adam Habib. Musik: Jeff Danna, Mychael Danna. Schnitt: Catherine Apple. Produktion: Korie Rae. Verleih: Walt Disney Germany. Sprecher*innen der englischen Originalfassung: Tom Holland (Ian Lightfoot), Chris Pratt (Barley Lightfoot), Julia Louis-Dreyfus (Laurel Lightfoot), Octavia Spencer (Corey), Mel Rodriguez (Colt Bronco) u. a.
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