Migration | Filmsammlung
Gehen
Ich packe meinen Koffer und nehme mit … Migration ist kein Spiel. Ob erzwungen – durch einen Krieg, politische Verfolgung, wirtschaftliche Krisen – oder freiwillig – motiviert durch Neugierde, Arbeitsbedingungen, Chancen, Beziehungen. Die Entscheidung für eine Migration ist nie leicht. Die Zeit, den Koffer zu packen oder viel zu überlegen, nicht immer vorhanden. Die Frage, was mitgenommen werden kann, ist aber auch gar nicht so relevant. Zumindest verglichen mit der Frage, die unter allen Umständen Gültigkeit hat: Was lasse ich zurück?
Haiti, Frankreich, Benin 2021, Gessica Généus
In den politischen Unruhen von Haiti will Freda im gleichnamigen Film an positive Veränderungen für ihr Land glauben. Doch während die Männer als Familienversorger gehen, öffnet sich für Freda ein Raum, ihre gesellschaftliche Rolle als Frau in Frage zu stellen.
Frankreich 2007, Marjane Satrapi, Vincent Paronnaud
In diesem autobiografischen Animationsfilm wächst Marjane im Iran auf. Schon als Kind protestiert sie, als Jugendliche schwinden ihre Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben durch die politische Unterdrückung von Frauen. Die Zeit im österreichischen Exil ist auch schwierig, lässt sie jedoch noch widerständiger werden.
Frankreich, Deutschland, Luxemburg, Belgien 2022, Sepideh Farsi
Der 14-jährige Omid lebt in Abadan, Iran, als der Krieg ausbricht. Teile der Familie flüchten, Omid bleibt bei seinem Großvater, der Bruder geht in die Armee und kehrt nicht zurück. Nur noch die Sirene bestimmt Omids Alltag, bis der Krieg auch ihn zum Gehen zwingt. Doch Omid hat nicht vor, alleine zu gehen.
Zuhause ist dort, wo die Sternfrüchte sauer sind (Mehr dazu unter Zu_hören)
Deutschland/ Vietnam 2023, Huy Nguyen
Huy Nguyen redet zum ersten Mal mit seinen Großeltern, die in Vietnam geblieben sind, über die Migration seiner Eltern. Er baut zu ihnen eine Nähe auf, die ihn erfahren lässt, was seine Eltern zurücklassen mussten und was sie mitgenommen haben.