Ich sehe was 2024-7: Freundschaft im Kinderfilm

Über dieses Dossier

Filmstill aus Ernest und Célestine
"Ernest und Célestine" (c) Ascot Elilte

„Ein warmherziger Film über Freundschaft …“ – Kommt Ihnen diese Floskel aus der Beschreibung von Kinderfilmen auch bekannt vor? Sie wird sowohl von PR-Agenturen als auch von Filmkritiker*innen inflationär verwendet und oft ist „warmherzig“ auch nicht gerade zutreffend. Ein Verkaufsargument also. Oder eine Verlegenheitslösung, falls andere Themen nicht griffig genug sind. Freundschaft, so scheint es, ist im Kinderfilm als Thema eine sichere Bank.

Und im Grunde stimmt es ja: Freund*innen zu finden, Freundschaften zu schließen und zu pflegen, dabei auch Krisen zu überwinden, zählt zu den wichtigen Entwicklungsaufgaben von Kindern schon ab dem Kindergartenalter. Dementsprechend beliebt ist das Thema auch in Kinderfilmen, weil es direkt an den Lebenserfahrungen des jungen Publikums anknüpft. Nur: Wer etwa auf der Website Kinderfilmwelt nach Filmen über Freundschaft(en) sucht, dem macht die schier endlose Liste der Ergebnisse es nicht leicht, eine Auswahl zu treffen.

Für diese Ausgabe von #ich sehe was haben wir daher ein wenig für Sie vorsortiert und werfen zudem einen analytischen Blick auf Themen rund um Freundschaftsgeschichten. Holger Twele etwa blickt auf die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte zurück und beleuchtet, wie sich Freundschaftserzählungen im Kinderfilm in Hinblick auf soziale Milieus, Diversität und Rollenbilder gewandelt haben. Freundschaften, die unter einem schlechten Stern beginnen, weil die Protagonist*innen so grundverschieden sind, betrachtet Stefan Stiletto. Frank Münschke wiederum hat nach Filmen gesucht, die exakt an der Schwelle von der Kindheit und Jugend angesiedelt sind und auch über Freundschaften im Prozess des Erwachsenwerdens erzählen.

Zugegeben: Einige der Kinderfilme, denen Sie in diesen Texten begegnen werden, sind tatsächlich warmherzig. Weil sie wirklich zu berühren wissen und im besten Fall etwas zum Klingen bringen.

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