Ich sehe was 2023-5: Der besondere Kinderfilm

Über dieses Dossier

Filmbild Unheimlich perfekte Freunde
"Unheimlich perfekte Freunde" (c) SquareOne

Es ist wie fast überall: Bekannte Namen ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Das gilt auch für das Kinderkino. Wenn von Bibi Blocksberg, Erich Kästner oder magischen Tieren die Rede ist, dann haben Fridolin Schubert und Ulja Funk es schwer. Wer Fridolin und Ulja sind? Die Held*innen aus „Unheimlich perfekte Freunde“ und „Mission Ulja Funk“, zwei Kinderfilmen, die nach Originalstoffen entstanden – Sie werden keine Federmäppchen, keine Zahnbürsten, keine Bücher finden, auf denen sie abgebildet sind. Es braucht Mut, um solche Geschichten, die im Hier und Jetzt spielen und ohne Marken-Rückgrat auskommen müssen, auf den Weg zu bringen. Diesen Mut zu fördern und mit neuen Stoffen die Kinderfilmlandschaft zu bereichern, hat sich die Initiative „Der besondere Kinderfilm“ auf die Fahnen geschrieben, die vor zehn Jahren angetreten ist.

In schöner Regelmäßigkeit werden seither neue prämierte Stoffe vorgestellt, deren Drehbücher entwickelt werden und von denen wenige Glückliche es dann sogar ins Kino schaffen. Zehn Spielfilme sind so im Laufe der letzten Jahre entstanden. Und wenn man sich die Synopsen auch der anderen geförderten Projekte durchliest, dann entsteht doch der Eindruck, dass es an schönen Ideen nicht mangelt und viel Potenzial vorhanden ist. Anlässlich dieses kleinen Jubiläums wollen wir in dieser Ausgabe unserer Reihe #ich sehe was einen Blick auf die Initiative werfen, auf die Filme, die sie hervorgebracht hat, auf ihre Auswirkungen auf die Kinderfilmlandschaft und ihre Entwicklung überhaupt.

Ein Grund also zum Feiern? Ja und nein. Ja, weil diese Initiative eine Veränderung bewirkt hat und weil sie den richtigen Nerv getroffen hat. Aber leider auch ein kleines Nein, weil die Filme letztendlich noch nicht so eingeschlagen haben, wie man sich das von dieser Reihe wünschen würde. Einhellig für Begeisterung hat – trotz zahlreichen Achtungserfolgen auf Festivals weltweit – noch keiner der Filme gesorgt.

Rochus Wolff bringt die Leistung der Reihe in seinem Überblickstext aber gut auf den Punkt. Er würdigt die Auswahl der jungen Nachwuchsdarsteller*innen – und dass die Filme Anlass zum herzlichen Streiten bieten, was der deutsche Kinderfilm auch ganz gut gebrauchen kann, um sich weiterzuentwickeln. Hintergrundinformationen über die gesamte Initiative hat Reinhard Kleber zusammengestellt. Den Blick auf die Resonanz der Initiative auf die gesamte deutsche Kinderfilmlandschaft nimmt die Projektleiterin Margret Albers im Gespräch mit Barbara Felsmann in den Blick. Auf Chancen, aber auch mögliche Schattenseiten des Förderprozederes verweist unterdessen der Produzent Philipp Budweg, mit dem sich Thomas Hartmann unterhalten hat.

Wer weniger Hintergründe lesen, sondern mehr in die Filme eintauchen will, findet zwei Texte von Stefan Stiletto zu ganz subjektiv ausgewählten magischen Momenten, die auch sichtbar machen, wo die Filme einen eigenen Stil finden und ziemlich viel Spaß machen, und einen Text von Christian Exner, der die Schauplätze der „besonderen Kinderfilme“ unter die Lupe nimmt.

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