Ich sehe was 2022-3: Referenz-Kinderfilme

Über dieses Dossier

"Billy Elliot" (c) StudioCanal, Studiocanal GmbH, UIP

Ein überbordender Kinderfilm wie „Harry Potter‟! Oder ein so sensibler, aber doch auch mitreißender Film wie „Billy Elliot‟! Oder ein Film mit so liebenswerten Außenseiter*innen wie in den „Rico und Oskar‟-Filmen! Das wär’s doch, oder? Immer wieder gibt es Filme, die bewusst oder unterbewusst als Referenzen dienen – in Förderanträgen, bei der Kinderfilmstoffentwicklung, in Filmkritiken, bei (algorithmisch gesteuerten oder persönlichen) Filmempfehlungen. In dieser Ausgabe von #ich sehe was wollen wir einen Blick auf solche markanten Kinderfilme werfen und versuchen zu erklären, was diese im Kern auszeichnet.

Christian Exner betrachtet in seinem Text „Kinderfilme, die Geschichte schreiben‟ vor allem auch die Zeitumstände und arbeitet heraus, wie besonders gelungene Kinderfilme ihrer Zeit auch immer ein wenig voraus waren und Themen zur Sprache gebracht haben, die sich erst danach breit entfaltet haben – von der Girl Power einer Ronja Räubertochter bis hin zur Auflösung starrer Geschlechterrollen in „Billy Elliot‟. Beate Völcker beschäftigt sich unterdessen mit der Dramaturgie von Kinderfilmen. Dabei spielt vor allem Mut eine wichtige Rolle: Mut, Stoffe nicht allzu oberflächlich zu erzählen, nur weil sie sich an ein junges Publikum richten. Mut, Formeln hinter sich zu lassen. Und Mut, die Entwicklung eines solchen Stoffs, der auf Sicherheiten verzichtet, auch zu finanzieren. Ein Film, der diese Vorgaben erfüllt, ist für Lars Montag „Ich schwör’s, ich war’s nicht‟. Im Interview erzählt er darüber, was diesen aus seiner Sicht in der Kinderfilmlandschaft so besonders macht und wie dieser sich bonbonfarbenen Standards widersetzt. Über einen ganz persönlichen Referenzfilm erzählt auch Bernd Sahling: In seinem Text geht es zum einen um den zeitlosen „Sabine Kleist, 7 Jahre‟ von Helmut Dziuba. Aber es geht auch um Haltung. Denn Sahling beleuchtet auch, wie Dziuba gearbeitet hat und was ihm bei der Arbeit mit Kindern wichtig war.

Referenzfilme, Fixpunkte, Leuchttürme – das sind Worte, die unsere Autor*innen für diese besonderen Kinderfilme gefunden haben. Nun laden wir Sie ein, diese Texte – und am besten auch die darin genannten Filme – zu entdecken.

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