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Editorial | | von Stefan Stiletto

Von vielen besten Freund*innen und einer Löwin

April 2024

Standfoto aus Close
"Close" (c) Menuet/Diaphana Films/Topkapi Films/Versus Production

Echte Freund*innen

Schon mal versucht, schnell nach einem tollen Kinderfilm über Freundschaft zu suchen? Viel Erfolg – denn das wird ein größeres Projekt. „Freundschaft“ zählt zu den Top-Schlagworten im Kinderfilmbereich. Dass dieses Thema so zentral ist, verwundert nicht. Freund*innen zu finden, Freundschaften zu pflegen, Krisen in Freundschaften zu überwinden sind schließlich Entwicklungsaufgaben, die Kinder schon ab der frühesten Kindheit begleiten. Für unser neues Dossier aus der Reihe #ich sehe was, das wir gemeinsam mit dem Filmdienst veröffentlichen, haben wir das Thema nun mal ein wenig unter die Lupe genommen und machen ein paar Vorschläge für Freundschaftsfilme, die uns wirklich mitgenommen haben. Kleiner Spoiler: „Close“ war der Film, der für uns das Thema so vielschichtig und sensibel wie kein anderer in jüngerer Zeit behandelt hat.

Wann endet eigentlich der Kinderfilm?

Close“ ist übrigens auch einer der Filme, die Frank Münschke in seinem Beitrag für die Reihe „Was ist Jugendfilm?“ behandelt hat, in dem er die Grenze zwischen Kinder- und Jugendfilm auslotet. „Was ist Kinderfilm?“ haben wir auch schon mal gefragt und dazu (noch in den Filmdienst-Printausgaben der Kinder- und Jugendfilm Korrespondenz) einige vielstimmige Artikel veröffentlicht. Das werden wir nun in unregelmäßigen Abständen auch hier im Portal mit dem Fokus auf Jugendfilme fortsetzen und das Feld ein wenig vermessen.

Festivalerfolge und Streamingerfolge

Apropos Feld: Aufs Feld führt auch „Sieger sein“, und zwar aufs Fußballfeld. Soleen Yusefs Debütfilm entstand im Rahmen der Initiative „Der besondere Kinderfilm“ und verknüpft die Themen Migration, Mobbing und Sport mit ziemlich viel filmischer Energie, wenn die aus Syrien stammende „Löwin“ Mona in Berlin nach ihrem neuen Platz sucht (Kritik in der Kinderfilmwelt). Seinen Anpfiff hatte „Sieger sein“ bei der diesjährigen Berlinale in der Reihe Kplus – und wer Lust hat zu einem kleinen, ganz individuellen Recap jenseits traditioneller Festivalberichterstattung, ist herzlich zum Durchstöbern unserer Berlinale-Pinnwand mit den unterschiedlichsten Beobachtungen und Gedanken zum Kinder- und Jugendfilm aus unserem Autor*innenkreis eingeladen. Eine kleine Auswahl neuer Kritiken finden Sie natürlich auch, etwa zu „Tonspuren“, „Mein Sommer mit Irène“ oder „Young Hearts - Junge Herzen“. Für die Reihe „Junge Held*innen“ wiederum hat Holger Twele „Maydegol“ porträtiert. Und dazu passt noch unser letzter Hinweis: Eine Figurenvorstellung der schrägen, biestigen, umwerfenden Nimona aus dem gleichnamigen Streaming-Überraschungshit. Len Klapdor beschreibt, was diese Figur für sie bedeutet. Und ja, auch wenn’s kein Kinderfilm ist: Um Freundschaft geht es auch in diesem Film.

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