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Editorial | | von Stefan Stiletto

Kinder-Jugend-Arthouse-Film-Feuerwerk

August 2023

Filmstill aus Ernest & Célestine: Die Reise ins Land der Musik
Ernest & Célestine: Die Reise ins Land der Musik (c) Studiocanal

Es ist Sommer. Reden wir über das Wetter. Eigentlich brauchen wir gar keine heißen Tage mehr. Warum? Weil das Kinderprogramm im Kino gerade fast schon unverschämt gut ist. Die Blockbuster machen Sommerpause, den Arthouse-Kinderfilmen gehören die Leinwände. „Ernest und Célestine“, der Instant-Classic aus dem Jahr 2013, hat endlich eine Fortsetzung bekommen. „Ernest und Célestine: Die Reise ins Land der Musik“ trifft wieder den richtigen Ton, in jeder Hinsicht. Jetzt noch eine schöne Werbekampagne für diesen schönen Film – das wär’s doch. Damit die Zielgruppe ihn auch im Kino findet. Schon der erste Teil hatte es damals schwer. In Deutschland blieb ihm ein Kinostart gleich verwehrt. Kannawoniwasein, möchte man da rufen. War aber so.

Kinder allein on the road

Kannawoniwasein!“, Stefan Westerwelles Adaption des gleichnamigen Romans von Martin Muser, startet nun auch im Kino, ein Kinder-Road-Movie, das in Zlín schon ausgezeichnet wurde und in Deutschland beim Goldenen Spatzen seine Premiere gefeiert hat. Holger Twele hat den Besuch von Stefan Westerwelle dort genutzt, um ein Interview mit dem Regisseur zu führen, in dem es nicht nur um den neuen Film geht, sondern um Kinderfilm ganz allgemein – sehr spannend! Reinhard Kleber hat sich aus „Kannawoniwasein!“ (kaum zu glauben, aber je häufiger man das liest und schreibt, desto leichter geht es über die Lippen und die Tasten) einen magischen Moment herausgesucht. Magische Momente, das ist unsere Rubrik, in der wir versuchen, die Essenz eines Films in einer Szene zu finden. Oder einfach nur eine tolle Szene zu feiern und so Lust auf den Film zu machen. Klingt gut? Dann werfen Sie mal einen Blick auf unsere älteren magischen Momente.

Schon mal durch ein Gemälde geschwommen?

Magisch ist auch „Deep Sea“. Ein Film, der sich anfühlt, als würde man durch ein Gemälde tauchen. Bei der Berlinale hatte er in diesem Jahr im Rahmen von kplus seine Deutschlandpremiere. Die Bilder sind eine Wucht, sie leuchten, sie strahlen, eine so schöne CGI-Animation hat es schon länger nicht mehr gegeben.

Schon länger nicht mehr gesehen haben Sie vielleicht auch „Water Lilies“, den Debütfilm von Céline Sciamma. Der ist von 2007, hat aber nichts von seiner Relevanz verloren. Kirsten Loose hat sich die Coming-of-Age-Geschichte noch einmal angesehen (bis zum 4. September haben Sie Zeit, ihn in der ARD-Mediathek zu streamen) und war wieder begeistert. Deshalb gibt es jetzt nochmal einen neuen schönen Text zu einem alten schönen Film.

Und jetzt verbinden wir die Themen nochmal: Road Movie + Berlinale-Film = „L’amour du monde – Sehnsucht nach der Welt“. Auch der startet nun im August, mit einem gemächlichen Tempo, das es Rezensent Holger Twele angetan hat. Chillig den Sommer ausklingen lassen, das klingt doch gut.

(Nicht das Richtige dabei gewesen? Hier geht’s zu unserer Start-Übersicht.)

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