Knerten und das große Weihnachtsabenteuer
Weihnachten ohne Schnee? Der kleine Zweig Knerten und sein Freund Lillebror machen sich auf den Weg in die Berge.
Ein Weihnachtsabenteurer hatte noch gefehlt. Der kleine Zweig Knerten, der Lillebrors bester Freund ist, hat schon viel erlebt. Angefangen bei „Mein Freund Knerten“ (Åsleik Engmark, 2009) in dem der kleine Lillebror aus einem Holzzweig seinen besten hölzernen Freund erschafft, über „Knerten traut sich“ (Martin Lund, 2010), in dem Knerten ein Birkenzweiglein kennenlernt, bis zu „Knerten in der Klemme“ (Arild Østin Ommundsen, 2011), in dem Knerten Vater wird. Nach den drei Filmen sollte eigentlich Schluss sein. Nun ist aber mit neuer Crew ein weiteres Abenteuer entstanden, in dem Lillebrors Familie schon wieder umziehen muss und es, so war das auch im ersten Film, weit und breit keine Spielkamerad*innen gibt.
Wenn man nicht wirklich eine Vision hat, eine Geschichte ästhetisch neu und innovativ zu erzählen, sollte man besser die davon Finger lassen. Wir befinden uns wie gewohnt in den 1960er-Jahren, einem schön anzusehenden Setting mit kräftigen Farben und ungewöhnlichen Frisuren. Darüber hinaus jedoch gibt es nichts Spannendes, das die Zuschauer*innen fesseln könnte. Die Geschichte plätschert sehr langsam dahin und zwischen den einzelnen Familienmitgliedern existiert überhaupt keine emotionale Beziehung.
In der Weihnachtszeit will Lillebror ein Iglu bauen, aber es liegt kein Schnee. Zum Glück sind die Bewohner*innen des Nachbarhauses sofort so nett, gleich mit einem Lkw loszufahren und eine ganze Ladung Schnee aus den Bergen für Lillebror und Knerten zu holen – denn die hatten sich doch so sehr gewünscht, große Entdecker wie Amundsen zu werden und endlich einmal in einer Schneehöhle zu übernachten. Das machen sie dann mit Papa tatsächlich noch, denn sie werden oben in den Bergen bei einem Sturm eingeschneit und müssen die Nacht draußen verbringen. Wie gut, dass Lillebrors Vater dabei noch manch Nützliches aus dem Ärmel zaubert. Und wenn innerhalb einer Szene Lillebror plötzlich komplett andere Anziehsachen anhat, dann beweist dies einmal mehr, wie lieblos der vierte Teil abgedreht wurde. Der Film lässt einen kalt, weil er so belanglos ist. Das ist schade, denn eigentlich ist Knerten ein netter kleiner Kerl.
Katrin Hoffmann
Ekspedisjon Knerten - Norwegen 2017, Regie: Andreas J. Riiser, Homevideostart: 13.11.2018, FSK: ab 0, Empfehlung: ab 5 Jahren, Laufzeit: 75 Min., Buch: Lars Kilevold, Jan Trygve Røyneland, Kamera: Trond Tønder, Schnitt: Erik Aster, Produktion: Finn Gjerdrum, Stein B. Kvae, Verleih: Polyband, Besetzung: Filip Mathias Eide (Lillebror), Renate Reinsve (Mutter), Aksel Hennie (Vater), Sjur Vatne Brean (Bruder) u. a.
Altersempfehlung 3-5 Jahre
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