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Der kleine Drache Kokosnuss – Auf in den Dschungel!

Auch der zweite Kinofilm über Kokosnuss hat leider weder tolle Bilder noch eine besondere Geschichte.

Nachdem der Streit zwischen Feuer- und Fressdrachen in der dürftig animierten Hektik des ersten Films über den Titelhelden aus Ingo Siegners Kinderbuchreihe beigelegt wurde, fahren die Sprösslinge der beiden Drachenarten in der Fortsetzung zu einem Sommerlager auf eine Ferieninsel. Weil Stachelschweine dort nicht erlaubt sind, schmuggeln Kokosnuss und sein bester Freund Oskar ihre gemeinsame Freundin Matilda in einer Kiste aufs Schiff. Bald schon erfüllt sich die Hoffnung des kleinen Feuerdrachen, auf Wasserdrachen zu treffen – allerdings scheinen diese der Reisegesellschaft gegenüber feindlich gesinnt zu sein und verhindern die Weiterfahrt über die geplante Route. Die Reisenden suchen also einen anderen Weg, kentern dabei aber und müssen sich zu Fuß ins Feriencamp begeben – durch einen Dschungel voller fleischfressender Pflanzen!

Wohlweislich verschweigt das Presseheft, welches Animationsstudio die glatten, detailarmen Bilder verantwortet, die ästhetisch nichts vom knuffigen Charme der Siegner-Illustrationen aufweisen und in denen fast alle Flächen aussehen, als seien sie aus Plaste und Elaste. Das Drehbuch von Mark Slater, Regisseur Anthony Power und Produzentin Gabriele M. Walther reiht Standardsituationen an Allgemeinplätze und trägt damit wenig dazu bei, den lieblos wirkenden Bildern doch noch etwas Poesie einzuhauchen, zumal die Geschichte über das permanente Gequassel der Figuren erzählt wird statt über deren Mimik und Handlungen. Auch kann sie nur dann als „pädagogisch wertvoll“ betrachtet werden, wenn man es bei einer recht oberflächlichen Betrachtung belässt: Vordergründig geht es beim Handlungsstrang über die verschiedenen Drachenarten um die Überwindung von Vorurteilen, letztlich spielt sich aber keine Begegnung auf Augenhöhe ab, sondern eine „Überlegenheitserzählung“. Kaum ist der kleine Drache Kokosnuss zwei Tage auf der Insel, schon hat er die Lösung für das Problem mit den fleischfressenden Pflanzen erkannt, mit dem sich die Wasserdrachen schon lange abplagen. Und welcher Ort bot diesen bislang den besten Schutz? Das Ferienlager der Feuerdrachen. (Fast erübrigt es sich zu erwähnen, dass die Feuerdrachen auch in der Bekämpfung der Pflanzen die besseren Karten haben.) Mehr Reflektiertheit hätte man sich auch bei den Rollenbildern gewünscht. Unter den Mädchen ist Stachelschwein Matilda die einzige sympathische Figur, und von ihr abgesehen haben nur männliche Figuren handlungstragende Rollen inne. Zwar ist der Film um Längen besser als sein konfuser Vorgänger, in der Gesamtbetrachtung aber dennoch inhaltlich so altbacken wie animationstechnisch überholt.

Natália Wiedmann

© Universum
5+
Animation

Der kleine Drache Kokosnuss – Auf in den Dschungel! - Deutschland 2018, Regie: Anthony Power, Kinostart: 27.12.2018, FSK: ab 0, Empfehlung: ab 5 Jahren, Buch: Mark Slater, Anthony Power, Gabriele M. Walther, nach den Figuren von Ingo Siegner. Musik: Stefan Maria Schneider, Young Chinese Dogs. Produktion: Gabriele M. Walther. Stimmen: Max von der Groeben (Kokosnuss), Carolin Kebekus (Matilda), Dustin Sattler-Semmelrogge (Oskar) u. a.

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