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Geister der Weihnacht

Nun hat auch die Augsburger Puppenkiste die berühmten Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens verfilmt. Stimmig und manchmal düster.

Die „Geister der Weihnacht“ blicken auf eine lange Filmkarriere zurück. Zum ersten Mal wurde die Novelle von Charles Dickens aus dem Jahr 1843 bereits 1908 verfilmt. Seither folgten weitere Adaptionen, die sich mal mehr, mal weniger an der Vorlage orientierten, von einer Zeichentrickversion mit Micky Maus („Mickey’s Christmas Carol“, Burny Mattinson, 1983) über eine Muppet-Variation von Brian Henson („The Muppet Christmas Carol“, 1992) bis hin zu einem effektvollen 3D-Animationsfilm mit einem digital nachgebauten Jim Carrey unter der Regie von Robert Zemeckis („A Christmas Carol“, 2009). Nun hat sich auch die Augsburger Puppenkiste des Stoffs angenommen.

Nach dem äußerst enttäuschenden letztjährigen Weihnachtsfilm des Figurentheaters, einer Verfilmung des Cornelia-Funke-Bestsellers „Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel“ (Julian Köberer, 2017), die zu viel auf lange Gespräche und uninteressante statische Einstellungen setzte, macht die neue Produktion glücklicherweise vieles richtig. Zwar ist auch hier die Sprache nicht selten ein wenig gestelzt und altbacken, die starren Figuren jedoch wirken trotz ihrer Beschränkungen überraschend lebendig. Die detailliert gestalteten Marionetten laden zum Entdecken ein, während die Übergänge zwischen den Zeiten und Szenen elegant gelöst sind. Stimmungsvolle Schauplätze führen durch die Geschichte um den mürrischen, weihnachtshassenden Geschäftsmann Scrooge, dem in der Weihnachtsnacht drei Geister begegnen, die ihn durch eine Reise in seine Kindheit, einen Ausflug in der Gegenwart und eine Vision der Zukunft zu einem besseren Menschen werden lassen.

Sicherlich ist die Wandlungsgeschichte süßlich. Trotzdem aber geht sie zu Herzen und macht auch anhand weniger Stationen den Gesinnungswechsel des notorischen Miesepeters, der lange durch und durch unsympathisch bleibt, nachvollziehbar. Dabei ist die Geschichte immer noch angemessen düster geblieben. Aber sie macht auch keine Angst und lenkt den Blick noch einmal darauf, dass Weihnachten mehr sein kann als nur ein großer Geschenketausch.

Stefan Stiletto

© Universum
6+
Spielfilm

Geister der Weihnacht - Deutschland 2018, Regie: Julian Köberer, Judith Gardner, Kinostart: 01.12.2018, FSK: ab 0, Empfehlung: ab 6 Jahren, Laufzeit: 64 Min., Buch: Judith Gardner, nach der gleichnamigen Novelle von Charles Dickens, Kamera: Lukas Steinbach, Schnitt: Jan Bihl, Musik: Martin Stefaniak, Produktion: Fred Steinbach, Verleih: Universum

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