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Latte Igel und der magische Wasserstein

Road Movie mit Igel: Ein Igelmädchen lernt auf einer Reise, wie wichtig Freund*innen sind.

Die Tiere im Wald sind in Sorge: Der Bach ist versiegt, die Wasservorräte gehen zu Ende. Nur das Igelmädchen Latte glaubt dem verschrobenen Raben Korp, der erzählt, der Bärenkönig Bantur habe den magischen Wasserstein gestohlen und das Wasser werde erst wieder fließen, wenn der Stein zurückkehrt. Als Latte allein aufbricht, um den Stein zurückzuholen, folgt ihr der ängstliche Eichhörnchenjunge Tjum. Er will sie zur Umkehr überreden, bleibt aber an ihrer Seite, als sie auf gefährliche Tiere treffen. Gemeinsam überstehen sie erste Abenteuer und wachsen zum Team zusammen.

1956 veröffentlichte der finnische Schriftsteller Sebastian Lybeck sein Kinderbuch, das das deutsche Regieduo Regina Welker und Nina Wels nun erstmals fürs Kino adaptierte. Das Drehbuchduo Andrea Deppert und Martin Behnke änderte den märchenhaften Stoff effektvoll in einem markanten Punkt: Aus dem Jungen im Roman wird im Film ein Mädchen. So avanciert die mutige Latte, die mit ihrem Eigensinn an Pippi Langstrumpf erinnert, zur starken Identifikationsfigur. Im Zuge der doppelten Heldenreise erkennt aber auch Tjum, wie wichtig Freundschaft, Vertrauen und Solidarität sind.

In Zeiten von Greta Thunberg mutet die zentrale ökologische Botschaft hochaktuell an. Der implizite Appell, irdische Ressourcen wie Wasser zu schonen, wird zwar klar vorgetragen, aber angenehm unaufdringlich vermittelt. Die Filmemacher*innen meiden unnötige Beschönigungen und zeigen, dass Tiere auch Tiere fressen, um zu überleben. Bei Natur und Tieren ist das Streben nach einer naturalistischen Gestaltung unübersehbar. Im Kontrast zu knallig bunten, hektischen Hollywood-Trickfilmen pflegt man hier mit gedeckten Farben und gemächlichem Erzähltempo einen „europäischen Stil‟. Pointierte Dialoge und visuelle Einfälle wie das witzige Wasserballett der Bären sorgen für humoristische Auflockerungen. Dass die finale Aussöhnung recht unvermittelt daherkommt, lässt sich ebenso leicht verschmerzen wie einige kleine Logiklücken.

Reinhard Kleber

© Koch Films
6+
Animation

Latte Igel und der magische Wasserstein - Deutschland 2019, Regie: Regina Welker, Nina Wels, Kinostart: 25.12.2019, FSK: ab 0, Empfehlung: ab 6 Jahren, Laufzeit: 81 Min. Buch: Andrea Deppert, Martin Behnke, nach dem Roman „Latte Igel und der Wasserstein‟ von Sebastian Lybeck. Musik: Andreas Hoge. Schnitt: Sascha Seidel, Regina Welker. Produktion: Dreamin' Dolphin Film, Eagle Eye Filmproduktion, Grid Animation. Verleih: Koch Films. Sprecher*innen: Luisa Wietzorek (Latte), Tim Schwarzmaier (Tjum), Henning Baum (Bärenkönig Bantur), Timur Bartels (Amaroo) u. a.

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